Ende des Jahres 2019 erhielten wir einen Hinweis, dass in einer Tallage bei Göllingen ein deutsches Jagdflugzeug abgestürzt sei. Allerdings war weder die genau Absturzstelle, noch der Typ der abgestürzten Maschine bekannt. Die Vermisstensuche Thüringen nahm sich der Geschichte an und recherchierte in Frage kommende Gemarkungen. Dabei stießen wir recht schnell auf interessante Anhaltspunkte, die zu der beschriebenen Situation passten. Die Hinweise schienen also zu den vorgefundenen Tatsachen zu passen. Diese Fundstelle war, in den uns zur Verfügung stehenden Unterlagen, völlig unbekannt. Aber was wir wissen, der Luftraum über Thüringen war voller Flugzeuge und Luftkämpfe. Viele Piloten werden nach wie vor vermisst, ihre Schicksale sind nicht geklärt. Die Recherchen waren vielversprechend, um ein weiteres menschliches Schicksal aufzuklären und so entschieden wir uns, diese Grabung zu wagen.
Nach akribischer Planung und Erteilung der Grabungsgenehmigung durch das TLDA begannen wir mit der Grabung Mitte 2020. Nach drei Tagen intensiver und kräfteraubender Arbeit stand das Ergebnis fest. Wir hatten eine MeBf109G6, mit Rüstsatz 6, gefunden. Rüstsatz 6 steht für Gondelbewaffnung Kaliber 20mm (MG 151) unter den Tragflächen.
Durch den heftigen Aufschlag, der Flieger muss recht Steil auf dem Acker aufgeschlagen sein, bohrte sich die Maschine ca. 6m in die Erde. Die Fundlage konnte beweisen das der Pilot bis zum Schluss in der Maschine saß und sein Leben nicht durch einen Absprung retten konnte. Er wurde bei dem Aufschlag seiner Maschine aus derselben geschleudert und fand den Tod.
Traurigerweise konnten wir die Identität des Piloten nicht abschließend klären, so das hier leider weiterhin ein unbekannter Pilot ums Leben gekommen ist.